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Wir bieten Antworten auf die großen Lebensfragen: In „Sinn:Suche“ erkunden die Radiopastor*innen Susanne Richter, Marco Voigt und Oliver Vorwald gemeinsam mit inspirierenden Gästen, wo Menschen Sinn finden: in der Kunst, der Musik, der Politik, in fernen Kulturen oder in den Tiefen des Glaubens. Jede Folge bietet neue Perspektiven und Impulse für die eigene Suche nach Orientierung und Tiefe – immer mit Bezug zu den Themen, die das Leben bewegen. Ein Podcast für alle, die mitten im Leben stehen und offen für religiöse und existenzielle Fragen sind.
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Monday Nov 28, 2022
Monday Nov 28, 2022
"Wenn Du auch anfängst den zu lieben, der für Dich alles geschaffen hat, dann weißt Du, was Glauben ist", sagt Ali Özdil. Ali Özdil hat Humor. Schon für seine "Hasspredigt" als online Imam hätte ich ihn gerne zu einer Sendung eingeladen. Wer so lustig mit Vorurteilen spielt und sie dabei so charmant warmherzig außer Kraft setzen kann, ist mir gleich sympathisch. Ali ist Islamwissenschaftler, Mitbegründer des pädagogischen Projektes „Religionsunterricht für alle- der Hamburger Weg“, sehr engagiert im interreligiösen Dialog, Slammer und Entertainer. Und ich bin mit ihm per Du, seitdem wir zusammen eine Sendung über den Tag der offenen Moschee gemacht haben. Da habe ich mal wieder gemerkt, wie wenig ich eigentlich über den Islam weiß. Und dass ich nicht vorurteilsfrei bin. Was einem fremd ist, macht befangen. Andererseits macht es auch neugierig, sagt Ali. Und er macht mir Mut, meiner Neugierde richtig nachzugehen. Schon bei unseren ersten Treffen fällt mir auf, wie wichtig Ali Özdil die Ethik ist. Ein guter Mensch zu sein ist ein ganz wichtiges Ziel im Islam. Immer wieder taucht es auf in unseren Gesprächen. Ich bin fast ein bisschen beschämt, dass ich als Christin das nicht ebenso als Nummer eins meines Lebenssinns nennen würde. Sehr spannend: Woran das liegt? Bin ich egoistischer oder kann das auch an unseren unterschiedlichen Rollen in der Gesellschaft liegen? Welche Vorstellungen hat Ali vom Sinn des Lebens, welche Positionen gibt es im Islam dazu. Wie unterscheiden sich unsere Haltungen voneinander? Und welche Berührungspunkte wird es geben? Ali freut sich über die Einladung in die Radiokirche. Gerne macht er mit bei unserem neuen Podcast „Sinnsuche“. Unser erster interreligiöser Podcast in der Reihe! Wie toll, wenn sich Vertreter:innen der Religionen so begegnen können. Hört mal rein!
P.S. Ich will nichts vorwegnehmen. Aber wie immer nach den Treffen mit Ali war ich danach herrlich gefüllt mit warmherzigen Erzählungen. Wie schön, dass sie Welt so reich ist davon! Meine Erfahrung: Nicht nur der Inhalt von Geschichten kann Sinn transportieren. Auch das Erzählen stiftet Sinn. Wer auch Lust auf ein Bad in Geschichten hat: Ali Özdil hat gerade ein neues Geschichtenbuch veröffentlicht: "Propheten, Gelehrte, Sultane. Erwecker der Herzen und Wegweiser für die Liebenden" heißt es.

Friday Nov 04, 2022
Friday Nov 04, 2022
Sein Buch trägt den Titel „Weltuntergang fällt aus. Warum die Wende der Klimakrise viel einfacher ist, als die meisten denken, und was jetzt zu tun ist“. Jan Hegenberg ist als Blogger „Der Graslutscher“ bei Facebook und Twitter bekannt geworden. Unermüdlich kämpft er in diesem Blog gegen Fehlinformationen zur Klima- und Mobilitätswende und zur vegetarischen und veganen Ernährung. In seinem Buch zeigt er anhand zahlreicher Fakten, dass wir unsere Klimaziele durchaus noch erreichen können, wenn wir uns anstrengen. Ich habe Jan Hegenberg in Hamburg getroffen und mich mit ihm für diese Folge von Sinn:Suche über seinen Weg zum Veganismus, sein Leben ohne Auto, über die Möglichkeiten der Energiewende, über die Rolle der Kirchen dabei und über seine Vision von einem Tag im Jahr 2040 unterhalten.

Tuesday Nov 01, 2022
Fritz Müller im Gespräch mit Oliver Vorwald über die Widerstandskraft der Musik
Tuesday Nov 01, 2022
Tuesday Nov 01, 2022
Martin Luther King, "I have a dream", der große Träumer. Er hat das Leben eines jungen kirchlichen Liedermachers in der DDR bewegt und beeinflusst. Fritz Müller erlebt King 1964 bei einer Predigt in der Ostberliner Marienkirche, schreibt später ein Lied über die Kraft des gewaltlosen Widerstands der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung: "Das ist die Story vom kleinen Jonny". Darin wird eine Zahnbürste zum Symbol gegen Unrecht. Es wird überall in den Jungen Gemeinden der DDR gesungen. Ich lerne das Lied im Religionsunterricht an der Sternschule in Uelzen kennen, in der Bundesrepublik. Wie ist es eigentlich dorthin gekommen? 2022 mache ich mich auf die Suche nach dem Autoren des "Kleinen Jonny". Über Tipps von Freunden finde ich Fritz Müller. Wir treffen uns in Berlin, gehen auf "Sinn:Suche" in seiner Geschichte. Jugendwart, Liedermacher, Prediger und Pastor. Heute ist Fritz Müller 85. Wir sprechen über Martin Luther King, diesen Abend mit ihm in Ostberlin, die Trost- und Widerstandskraft der Musik .

Friday Oct 21, 2022
Heino Falcke im Gespräch mit Oliver Vorwald über Weiten und Grenzen
Friday Oct 21, 2022
Friday Oct 21, 2022
Der Weltraum, seine unendlichen Weiten. Da wollte ich immer schon hin. Ähnliche Jungen-Träume hatte auch Heino Falcke. Und für ihn erfüllen sie sich. Er wird Astrophysiker, blickt mit ultraleistungsstarken Teleskopen Milliarden Lichtjahre tief ins All. Er zählt heute zu den ganz Großen in seinem Fach. Ihm und seinem Team gelingt die Sensation. Sie machen die erste Fotografie eines Schwarzen Lochs. In unserem Gespräch für Sinn:Suche, dem Podcast der Kirche im NDR, nimmt Heino Falcke, übrigens Prof. Dr., mich mit in den Weltraum. Bis hin zur Geburtsstunde unseres Universums und darüber hinaus. Wir reden über Grenzen, was vor dem Anfang gewesen, und die Kopfschmerzen beim Nachdenken über den Umfang der Unendlichkeit. Und er erklärt, dass der Weihnachtsstern vermutlich keine Legende gewesen ist. Heino Falcke hält übrigens auch Gottesdienste. Er ist Prädikant in seinem Heimatort Frechen in der rheinischen Kirche.

Wednesday Oct 12, 2022
Annette Behnken im Gespräch mit Susanne Richter über den Sinn in Demut
Wednesday Oct 12, 2022
Wednesday Oct 12, 2022
Viele kennen Annette Behnken als Wort zum Sonntag Sprecherin, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Wenn es um Wahrhaftigkeit geht, riskiert sie schon einmal einen Shitstorm. Dabei entspricht Krawallmachen wirklich gar nicht ihrem Naturell. Grundsätzlich ist Annette Behnken für die ruhigen Töne zu haben. Sie weiß um Fragen die offen bleiben. Und bezeichnet sich selbst als eine Suchende. Lange Zeit war sie das Gesicht der Fernsehserie „Klosterküche“. Da hat sie kulinarische und spirituelle Schätze der norddeutschen Klöster vorgestellt. Trotz schöner Bilder ist die Sendung nie ins Idyllische gekippt. Dafür ist Annette Behnken nicht der Typ. Der Zweifel gehört zu ihr, sagt sie. Und schlimme Erfahrungen, wo man alles in Frage stellt, kennt sie auch. Das macht sie zu einer ehrlichen Gesprächspartnerin auf Augenhöhe, der man gerne zuhört. Und mit der es Spaß macht, gemeinsam nach vorläufigen (!) Antworten zu suchen. Ich bin mit ihr verabredet, um über ihr neues Buch „Demut. Hymne an eine Tugend“ zu sprechen. Mir hat der Titel erstmal Bauchschmerzen gemacht. „Annette, wenn ich damit auf der Tribüne in der Sporthalle gesehen werde, bin ich vollends die komische Kirchentante.“ Schreibe ich ihr. „Ja, Demut löst auch komische Bilder aus. Inzwischen erlebt der Begriff aber ein Revival…“ Und schon sind wir mittendrin. Und als ich erstmal angefangen hab mit Lesen, bin ich ganz gebannt. Für mich steht fest: Annette muss unbedingt zum Interview zu unserem Podcast „Sinnsuche“ eingeladen werden. Denn das, was Annette in ihrem Buch beschreibt, so wie sie „Demut“ erklärt, sind wir damit auf einer ganz heißen Spur in Sachen „Sinnsuche“.

Thursday Sep 15, 2022
Maja Göpel und Marco Voigt im Gespräch über das Neu Denken und die Zukunft
Thursday Sep 15, 2022
Thursday Sep 15, 2022
Maja Göpel ist eine gefragte Rednerin und wurde 2019 zur Honorarprofessorin der Leuphana Universität Lüneburg berufen. Sie ist Mitglied im Club of Rome, im World Future Council und Mit-Initiatorin der Initiative „Scientists for Future“, die die Forderungen von „Fridays for Future“ unterstützt. Nachdem ihr Buch „Unsere Welt neu denken“ zum Nr.-1-Bestseller wurde, hat Maja Göpel sich voll der Wissenschaftskommunikation verschrieben und nun ihr zweites Buch vorgelegt: „Wir können auch anders“. In dieser Folge von Sinn:Suche spreche ich mit ihr über ihre persönlichen Vorbilder, die ursprüngliche Idee hinter Monopoly und darüber, wie Maja Göpel sich die Zukunft vorstellt.

Friday Sep 02, 2022
Friday Sep 02, 2022
Sie weiß, warum ich es mir manchmal so schwer mache. Und: Wie es in meinem Kleiderschrank aussieht. Christina Lütgen ist Organisationsentwicklerin und Coach in Hamburg. Ich kenne sie, weil ich einmal einen Kurs in der Kirche der Stille zum Thema Leichtigkeit gemacht habe. Dort ist es vielen Menschen auch um ihren äußeren Ballast im Leben gegangen. Als Organisationsentwicklerin arbeitet Christina Lütgen an einem Kulturwandel in der Unternehmensführung. Da geht es auch um das Thema Leichtigkeit. Indem wir uns auf das Wesentliche besinnen, entsteht eine neue Leichtigkeit, sagt sie. Schön, aber was heißt das eigentlich für sie uns ihr Leben? Für sie stimmt das nicht nur im übertragenden Sinne. Christina Lütgen ist Minimalistin und von einem früheren Besuch weiß ich, dass sie in einer sehr geschmackvollen, stark reduziert möblierten Wohnung lebt. Ich frag mich: Was braucht es eigentlich für das Wesentliche? Und was hat das mit Sinn zu tun? Muss ich mich erst reduzieren, um zum Wesentlichen vorzustoßen?
Christina freut sich doll über meine Interviewanfrage. Über Sinn sprechen, das passt zu ihr. Weil es in ihrer minimalistisch eingerichteten Wohnung hallen könnte, machen wir es uns für unsere Aufnahme mit grünem Tee in ihrer Speisekammer gemütlich. Ein guter Ort für die Frage, was Sinn gibt, was vielleicht auch nährt.
Und auch eine gute Gelegenheit, mal wieder darüber nachzudenken, warum wir immer so viel Zeugs brauchen. Oder meinen zu brauchen…

Thursday Sep 01, 2022
Matthias Isecke-Vogelsang & Marco Voigt "Als Punker in der Kirchenleitung"
Thursday Sep 01, 2022
Thursday Sep 01, 2022
Geboren in der DDR, mit acht Jahren in den Westen gekommen, aufgewachsen in Essen wird Matthias Isecke-Vogelsang als Jugendlicher zum Punker. Um gegen seine konservativen Eltern zu rebellieren, aber auch, weil ihm der Zusammenhalt in der Punk-Szene so gut gefällt. Zugleich ist er im CVJM und bei den Pfadfindern aktiv. Nach dem Abitur verpflichtet er sich sogar bei der Bundeswehr. „Sonst hätten mich meine Eltern enterbt“, sagt er schmunzelnd. Doch dann zieht es ihn in den Norden. Er studiert in Kiel Deutsch, Geschichte, Musik, Deutsch als Zweitsprache und Religion auf Lehramt und wird zunächst Lehrer und später sogar Schulleiter. In all den Jahren bleiben seine Haare bunt. Auch mit fast siebzig kann man noch Punker sein, und auf Konzerten der Toten Hosen ist er keineswegs der älteste. Auch in der Kirchenleitung der Nordkirche ist Matthias Isecke-Vogelsang aktiv. Grund genug also, ihn zu besuchen und für Sinn:Suche nach dem zu fragen, was ihn trägt und seinem Leben Sinn verleiht.